Skandal – Bezirksamt verleiht Bürgermedaille an ehemaligen Stasi-Mitarbeiter

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat beschlossen, dem ehemaligen inoffiziellen und hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit Dr. Hans Erxleben, welcher auch heute noch Organisationen nahe steht, die die SED-Diktatur verherrlichen, am 19. Mai 2017 die Bürgermedaille zu verleihen. Der Vorschlag, Dr. Hans Erxleben mit der Bürgermedaille auszuzeichnen, wurde vom Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei Philipp Wohlfeil eingebracht. Die Jury, der u. a. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Gernot Klemm (Linke) angehören, schlug dem Bezirksamt daraufhin unverständlicherweise Dr. Hans Erxleben als Preisträger vor.

Der Vorschlag, Dr. Erxleben die Bürgermedaille zu verleihen, ist ein neues Kapitel der Geschichtsverklärung in Teilen der Linkspartei und spiegelt exemplarisch, wie auch im Fall Holm, die Gesinnung einiger Linken wider, wenn es um das Thema Stasivergangenheit geht. 

Es ist für mich unfassbar, dass hier jemand für die Bürgermedaille vorgeschlagen wird, der einer Organisation angehört hat, die dazu beigetragen hat, dass Menschen unterdrückt und verfolgt wurden sowie psychisch und physisch leiden mussten. Die Auszeichnung von Dr. Hans Erxleben mit der Bürgermedaille am 19. Mai ist aus meiner Sicht ein Zeichen der absoluten Respektlosigkeit und Verhöhnung gegenüber den vielen Stasiopfern.

Besonders verwerflich finde ich außerdem, dass Dr. Hans Erxleben somit auf eine Stufe mit den vielen anderen ehemaligen Preisträgern, u. a. Ulrich Stahr, welche durch Ihr bürgerliches Engagement die Auszeichnung redlich verdient haben, gestellt wird. 

Herzlichst Ihr / Euer
Markus Föhrenbach
Mitglied der BVV Treptow-Köpenick

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