Herr Wegner, was bedeutet Ihnen Berlin?
Berlin ist meine Heimat, mein Zuhause. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Berlin ist eine großartige Stadt mit noch viel größeren Chancen. Es treibt mich an, diese Chancen endlich zu nutzen. Da will ich anpacken.
Sie sind Spitzenkandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. Wie geht es Ihnen dabei?
Erst einmal freue ich mich über den Zuspruch von ganz vielen Berlinerinnen und Berlinern. Mein Respekt vor dieser Aufgabe ist groß. Aber noch viel größer ist mein Tatendrang. Ich will unsere Stadt gemeinsam mit den Berlinerinnen und Berlinern besser machen. Ich will, dass Berlin an allen Stellen funktioniert – ich will, dass der Laden wieder läuft.
Was wollen Sie anders machen?
Ich will Berlin zusammenführen, denn Rot-Rot-Grün spaltet: Mieter gegen Vermieter, Auto gegen Fahrrad, Innenstadt gegen Außenbezirk, Sicherheit
gegen Freiheit. Und ich will den ganz normalen Menschen wieder eine Stimme geben. Menschen, die morgens aufstehen, arbeiten, Steuern zahlen, ihre Kinder erziehen und unsere Stadt am Laufen halten.
Sie haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Woher kommt der?
Vielleicht daher, dass mein Vater Bauarbeiter war, und meine Mutter Einzelhandelskauffrau. Mir ist bewusst, dass gerade die sogenannten kleinen Leute in der Pandemie besonders viel leisten. Gerade für diese Menschen müssen wir das Gesicht Berlins schützen, mit lebendigen Kiezen und guter sozialer Infrastruktur.
Wie geht es Ihnen persönlich in Corona-Zeiten?
Ich weiß, dass viele Berlinerinnen und Berliner genervt und gestresst sind. Wir alle sehnen uns nach unseren Freiheiten. Mir fehlen insbesondere die persönlichen Gespräche, die menschliche Nähe, das Zuhören. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Mein Dank gilt allen Menschen, die sich seit langer Zeit an die Regeln halten.
Und was ist mit Kitas und Schulen?
Als Vater von zwei Kindern weiß ich, was gerade Familien seit Monaten abverlangt wird. Ich habe den größten Respekt vor der Leistung der Mütter und Väter.
Wir müssen in Schulen und Kitas schnellstmöglich wieder zurück zum Normalbetrieb. Aber das Ganze muss pandemiesicher geschehen. Dafür muss die SPD-Bildungssenatorin endlich Vorkehrungen treffen.
Mal ganz grundsätzlich gefragt: Was ist Ihnen wichtig in der Politik?
Verlässlichkeit, Fairness und Vertrauen, diese Werte sind mein persönlicher Maßstab. Deshalb will ich einen ganz neuen Politikstil für Berlin. Ich möchte den Dialog auf Augenhöhe, mit der Stadtgesellschaft, mit allen Berlinerinnen und Berlinern. Auch mit denjenigen, die sich enttäuscht von der Politik abwenden. Das ist auch eine Frage des respektvollen Miteinanders.
Respekt ist auch etwas, das Sie für Polizisten immer wieder einfordern. Warum?
Ja, das ist mir eine echte Herzensangelegenheit. Berlins Polizisten verdienen Vertrauen statt Misstrauen, sie halten den Kopf für uns hin und haben es nicht verdient, ständig aufs Neue durch Rot-Rot-Grün schikaniert zu werden. Höchste Zeit, unseren Polizisten wieder den Rücken zu stärken.
Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit?
Am liebsten mit meiner Familie. Gerne machen wir Ausflüge in die Natur. Da kann auch unser Familienhund so richtigtoben. Ein Labrador, er heißt Casper, und was soll ich sagen: Der Name ist Programm. (lacht)